Denkmalpflege

„Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg

Das Bildungszentrum

Die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg erinnert an die Opfer der NS-Diktatur in der der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, in der zwischen 1941 und 1945 mindestens 450 Kinder mit Medikamenten ermordet wurden oder verhungerten.
Das Bildungszentrum der Gedenkstätte besteht seit 2004 und bietet Ausstellungen und Seminare u.a. für medizinisches Fachpersonal, Schulklassen und Angehörige der Opfer an.

Das Gärtnerhaus

Um diese Arbeit angemessen ausführen zu können, benötigte das Bildungszentrum größere Räumlichkeiten und deshalb sollte das denkmalgeschützte ehemalige Gärtnerhaus, das sich auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik befindet, restauriert werden. Zu diesem Zeitpunkt war es seit Jahrzehnten ungenutzt und im schlechten Zustand. Das Fachwerkgebäude war einst Teil der Königlich-Hannoverschen Baumschule, die in den 1830er Jahren angelegt wurde. Nach der Einbeziehung in die 1901 eröffnete Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg diente das Gebäude bis in die 1960er Jahre als Wohnhaus für Familien des Klinikpersonals. Die aufwändigen Restaurierungsarbeiten, die 2020 abgeschlossen wurden, machten den zuvor von Abriss bedrohten Bau wieder nutzbar und stellte auch sein ursprüngliches Erscheinungsbild beispielsweise durch die Wiederherstellung der ursprünglichen Sprossenfenster und der historischen Farbgebung wieder her.

Förderung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung

Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkassenstiftung Lüneburg förderten den Erhalt dieses Baudenkmals, in dem das Bildungszentrum nun Platz für Seminare, Workshops und kleinere Ausstellungen im Erdgeschoss und für das pädagogischen Archiv im Obergeschoss erhalten hat.

Förderung der VGH Stiftung

Die VGH Stiftung übernahm Kosten für die Einrichtung des pädagogischen Archivs und der Digitalisierung der Akten, die die Krankenmorde dokumentieren.

Im Moment präsentiert die „Euthanasie“-Gedenkstätte die Sonderausstellung „GESCHWISTER“, die anhand von fünfzig Biografien das Schicksal von Menschen aufzeigt, die selbst mit ihren Geschwistern oder deren Geschwister zur Zeit des Nationalsozialismus in die „Kinderfachabteilung“ der Psychiatrischen Klinik Lüneburg eingewiesen wurden.
Die Ausstellung wird von der VGH Stiftung gefördert.

Anfahrt

Ehemaliges Badehaus am Wasserturm und Wasserturm, Haus 34, Psychiatrische Klinik Lüneburg

Am Wienebütteler Weg 1

21339 Lüneburg

Google Maps