Ausgehend von dieser Frage hat der Kunstverein Braunschweig 16 internationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit dem Leben und Werk des ersten Schwarzen Philosophen in Deutschland auseinanderzusetzen.
Amo wurde um 1700 im heutigen Ghana geboren, als Kleinkind verschleppt und versklavt und gelangte über Amsterdam an den Hof von Herzog Anton Ulrich nach Braunschweig, wo seine wissenschaftliche Karriere als früher Denker der Aufklärung begann.
Im Rahmen des umfangreichen Recherche- und Ausstellungsprojekts „The Faculty of Sensing“, beschäftigten sich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler in Gemälden, Skulpturen, Installationen, Filmen und fotografischen Serien mit dem weitgehend in Vergessenheit geratenen philosophischen Werk und der nur lückenhaft bekannten Biografie von Anton Wilhelm Amo. Dabei stehen Fragen nach dem Erinnern ebenso im Mittelpunkt wie Überlegungen zur kulturellen Identität oder zu unserem Umgang mit Diskriminierung, Kolonialisierung und Rassismus.
Der Kunstverein Braunschweig bietet noch bis zum 13. September 2020 jeweils donnerstags um 18 Uhr und sonntags um 15 Uhr kostenlose Führungen an.
Die Ausstellung wird u. a. von der Kulturstiftung des Bundes, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Braunschweigischen Sparkassenstiftung gefördert.