Musik

Was uns verbindet: the public domain – ein Nachbericht

Am 14. Juni 2025 führten an die 450 Mitwirkende auf dem Opernplatz Hannover die Komposition „The Public Domain“ von David Lang auf. Die gemeinsame Aufführung war Ziel- und Endpunkt des Projektes „Was uns verbindet: the public domain“, das von der Staatsoper Hannover in Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und dem MusikZentrum Hannover initiiert wurde. Die Komposition unterstützt das Ziel des gemeinsamen musikalischen Vernetzens, ausgehend von der Frage: „Was haben wir alle gemeinsam, obwohl wir alle unterschiedlich sind?“ und setzt auf eine moderne, aber auch von Laien leistbare Musiksprache. Durch die Zusammenführung der vielen Stimmen und Perspektiven symbolisiert das Werk die Vielfalt und Komplexität der modernen Welt.

Gleichsam wichtiger Bestandteil war die Vorbereitung des Projektes durch gemeinsame Probenarbeit, die in verschiedenen Stadtteilen stattfand und so die Menschen bereits in ihren Wohnorten zusammenführte. Die Teilnehmenden wurden in fünf verschiedene Chöre aufgeteilt und studierten das Stück nach einem jeweiligen Auftakt-Workshop durch die Vermittlungsabteilung Xchange der Staatsoper in verschiedenen Stadtteilzentren mit je einer bzw. einem eigenen verantwortlichen Chorleiter*in ein. In den Workshops, welche die Teilnehmenden an Gruppendynamik, Präsenz und gemeinsame Interaktion heranführten, wurden auch ergänzende Textinhalte mit Bezug auf die aktuelle und diverse Stadtbevölkerung erarbeitet, damit sich alle Beteiligten mit dem Werk identifizieren konnten. Aus der zentralen Frage „Was verbindet uns mit und in Hannover?“ wurden die häufigsten genannten Merkmale gesammelt und von der Dramaturgin Birgit Spörl, dem Musikalischen Leiter Keno Weber und dem Regisseur Felix Schrödinger in den Stücktext eingearbeitet. 

Es nahmen Menschen aus allen Stadtteilen Hannovers teil, sowohl chorerfahrene als auch bislang nicht-musikalisch aktive Menschen. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen wie Gehbehinderung, Autismus oder Gehörlosigkeit waren dabei, u.a. einige Mitglieder des Gebärdenchores des Deutschen Taubblindenwerks Hannover. Auch Menschen, die vorher wenig oder keinen Zugang zu Musik und Theater hatten, konnten auf diesem Weg der Zusammenarbeit für die nachhaltige Teilhabe am städtischen Kulturleben gewonnen werden.

Zu Generalprobe und Aufführung war der Komponist David Lang extra aus New York angereist. Die vollständige musikalische und szenische Zusammenführung fand zum Aufführungstermin erstmals unter den eigentlichen Bedingungen – auf dem Opernplatz, unter freiem Himmel, mit ca. 400 Menschen im Publikum, bei starker Sonne, Hitze und Wind – statt, sodass dieser Projektabschluss eher den Charakter eines Gemeinschaftserlebnisses als einer einstudierten Aufführung hatte. Die Zuschauenden standen teils kreuz und quer auf dem Opernplatz und mischten sich zwischen die Chöre, sodass die zur Performance gehörenden Bewegungen der fünf Gruppen sich teilweise mitten durch das Publikum ihren Weg bahnten. Dadurch waren die Zuschauenden sehr nah und sogar mitten im Geschehen, einige schlossen sich zeitweise spontan den Teilnehmenden an. Die Performance dauerte 45 Minuten, es folgte ein begeisterter Applaus von Publikum und Teilnehmenden.

Die Niedersächsische Sparkassenstiftung gehörte gemeinsam mit der Sparkasse Hannover zu den Förderinnen des Projektes. Die Veranstaltung war Teil des offiziellen Jubiläumsprogramms zu 10 Jahre UNESCO City of Music Hannover.

Eine Filmdokumentation zum Projekt findet sich hier:

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