Denkmalpflege

Große Orgel in der St. Johanniskirche zu Lüneburg

Die Hauptorgel der St. Johanniskirche in Lüneburg ist europaweit eine der bedeutendsten Großorgeln, deren Kern 1553 von dem Brabanter Orgelbauer Hendrik Niehoff geschaffen wurde. Heute ist das Instrument ein Gesamtkunstwerk, an dem durch Erweiterungen und Umbauten der jeweilige Zeitgeist von nahezu fünf Jahrhunderten Orgelbautradition ablesen lässt. Der prägendste Entwicklungsschritt war – wenige Jahre, nachdem der junge Johann Sebastian Bach auf der Orgel spielte – ein massiver Umbau zwischen 1712 und 1715 durch den Orgelbauer Matthias Dropa, einen Schüler Arp Schnitgers. Die Orgel erhielt dabei nicht nur ihr kunstvoll gestaltetes Äußeres, sondern auch eine „zeitgemäße“ barocke Klangstruktur, ohne dass dabei die renaissancezeitlichen Klangfarben Niehoffs getilgt wurden.

Die für die kommenden Jahre geplante Restaurierung der Orgel setzt sich zum Ziel, diesen Zustand aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, der durch spätere Umbauten verwässert wurde, wieder stärker in den Vordergrund zu rücken und zugleich heute als unsachgemäß erachtete Veränderungen aus dem 20. Jahrhundert zurückzubauen. Diese Maßnahme, die von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Sparkassenstiftung Lüneburg finanziell unterstützt wird, stellt aktuell die wohl bedeutendste denkmalpflegerische Maßnahme in der deutschen Orgellandschaft dar.

Am Tag des offenen Denkmals 2023 wird um 15:00 Uhr eine Orgelführung angeboten. Dies bietet eine der letzten Gelegenheiten, die Große Orgel in St. Johannis näher kennenzulernen, bevor die Restaurierungsarbeiten ab 2025 starten.

Anfahrt

Große Orgel in der St. Johanniskirche zu Lüneburg

Bei der St. Johanniskirche 2

21335 Lüneburg

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