Bildende Kunst

LUFTSCHLÖSSER

Schloss Agathenburg
28. April bis 23. Juni 2024

Wer in diesen Tagen mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Auto am Schloss Agathenburg in der Nähe von Stade vorbeifährt, sieht schon von weitem das leuchtend rote „Luftschloss Windschief“ (2024) von Christian Jankowski auf dem Dach des Schlosses. Die Neonskulptur geht auf ein Projekt zurück, für das der Künstler Arbeitende auf der Baustelle des Berliner Hotels „Chateau Royal“ gebeten hat, ein Bild von einem Schloss zu zeichnen. Die so entstandenen kleinen Skizzen übertrug Jankowski in großformatige, farbige Neonarbeiten. Durch die Präsentation in luftiger Höhe gelingt es dem Künstler, ein weithin sichtbares, einprägsames Bild für den Begriff „Luftschloss“ zu finden.

Neben Arbeiten von Christian Jankowski zeigt die Ausstellung neue Werke von vier weiteren zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit „Luftschlössern“ beschäftigen, die zunächst nur in der Phantasie existieren, bevor sie als künstlerische Arbeiten sichtbar werden.

Im ersten Stockwerk des Schlosses Agathenburg zeigt Christian Haake seine Videoarbeit „White Elephant“ (2023), die verschiedene Ansichten eines verlassenen Einkaufszentrums zu zeigen scheint, bei dem es sich um ein vom Künstler aus der Erinnerung errichtetes Modell einer aufgegebenen Shoppingmall handelt.

Conrad Hübbe präsentiert in der Ausstellung eine neue Serie von großformatigen Gemälden, in denen er sich sowohl mit den Hemisphären-Bildern von Albrecht Dürer als auch mit der Geschichte des Schlosses beschäftigt.

In einem weiteren Raum präsentiert die Bildhauerin und Zeichnerin Birte Bosse eine raumgreifende Installation aus gebogenen, dünnen Eisenstangen, die aus der Ferne an schwebende Linien im Raum erinnern, eine Arbeit, die ebenfalls eigens für die Ausstellung entwickelt wurde.

Auch die Künstlerin Alice Gericke, die seit Anfang des Jahres als Horst-Janssen-Stipendiatin in Oldenburg lebt, hat sich in einigen ihrer filigranen und fragil wirkenden Papierarbeiten und detailreichen Zeichnungen mit den historischen Ausstellungsräumen des Schlosses Agathenburg auseinandergesetzt.


Die Niedersächsische Sparkassenstiftung fördert die sehenswerte Gruppenausstellung gemeinsam mit der Kreissparkasse Stade, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden.