Denkmalpflege

Tag des offenen Denkmals 2025 – Burgmauer und Torhaus in Lemförde

Der Flecken Lemförde im Landkreis Diepholz gehört heute zur Samtgemeinde Altes Amt Lemförde. Vom Sitz dieses bis 1859 bestehenden „Alten Amtes“ im Ort und dessen Vorläuferbaus – einer 1316 erstmals erwähnten und im 30-jährigen Krieg zerstörten Burg der Grafen von Diepholz – ist heute jedoch nur noch wenig im Zusammenhang erkennbar. Neben dem Amtshaus von 1783, in dem heute die Gemeindeverwaltung untergebracht ist, ist es im Wesentlichen das Torhaus mit einem daran anschließenden Teil der ehemaligen Burgmauer.

Dieses Torhaus wurde in den Jahren um 1770 errichtet auf den Resten einer Toranlage, die ursprünglich den Zugang von der östlich gelegenen Hauptstraße zur Vorburg sicherte. Neben einer Pförtnerwohnung wurden im Torhaus auch zwei heute noch vorhandene Gefängniszellen („Criminal-Cojen“) eingerichtet, die zur „Unterstützung“ der Arbeit des örtlichen Amtsgerichts notwendig waren.

Ende der 1990er Jahre hat der Eigentümer das marode Torhaus mustergültig saniert und wurde dafür 2002 mit dem damaligen Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet. Zuletzt stand 2024 die Sicherung der angrenzenden Burgmauer im Vordergrund, die durch den Druck des Erdreichs des dahinterliegenden, leicht erhöhten Geländes der ehemaligen Vorburg ausgebrochen war. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung unterstützte die Maßnahme mit einer finanziellen Förderung, weil dadurch ein wichtiges bauliches Zeugnis aus der Zeit der alten Burg Lemförde erhalten wurde. Wer einen Eindruck von der ehemaligen Burg und dem Amtssitz Lemförde erhalten möchte, sollte sich die Führungen am Tag des offenen Denkmals 2025 nicht entgehen lassen!