Preisträgerin 2019: Mika Rottenberg
Die international besetzte Jury begründet ihre Wahl wie folgt: „Die fantasievollen Videoarbeiten und Installationen von Mika Rottenberg verflechten Dokumentarisches mit Fiktion in surrealen Allegorien unseres heutigen Lebens. Ihre ausgeklügelten visuellen Erzählungen beleuchten die vernetzten Zusammenhänge zwischen Volkswirtschaften, geografischen Gebieten, Arbeitsformen und Wertschöpfung. Ihre Werke zeigen häufig Protagonistinnen mit ungewöhnlicher Körpergestalt, die an skurrilen fabrikähnlichen Arbeitsorten allerlei Güter herstellen: einen Käse, der aus der Milch äußerst langer Frauenhaare gewonnen wird (Cheese, 2008); gezüchtete Perlen (NoNoseKnows, 2015); bunte Großhandelsposten aus Kunststoff, die millionenfach in chinesischen Megamärkten feilgeboten werden (Cosmic Generator, 2017).
Mit ihrer absurden Satire spricht Rottenberg die dringenden Fragen unserer Zeit messerscharf an. Ihre mitreißenden Werke finden internationale Beachtung und wurden vielfach ausgestellt, unter anderem auf der Taipei Biennial (2014), auf der 56. Biennale in Venedig (2015), bei Skulptur Projekte Münster (2017) sowie auf der Architekturbiennale in Venedig (2018). In ihrem interdisziplinär-experimentellen künstlerischen Ansatz und in der Beschäftigung mit der Verwobenheit von Maschine und Körper klingt die Sensibilität des bahnbrechenden Künstlers Kurt Schwitters nach. Damit ist sie die ideale Kandidatin für den Kurt-Schwitters-Preis.“
Die Preisverleihung findet am Freitag, den 7. Februar 2020 um 19.00 Uhr im Sprengel Museum Hannover statt. Die Ausstellung der Preisträgerin ist dort vom 8. Februar bis zum 10. Mai zu sehen.